Die Grödnerbahn:

Bereits 1906 wurde das Projekt für eine Schmalspurbahn in das Grödnertal aus wirtschaftlichen Gründen sowohl für den Tourismus als auch für den Güterverkehr erstellt. Die Verwirklichung dieser Pläne scheiterte dann aber an den finanziellen Möglichkeiten. Erst mit dem Kriegseintritt Italiens im 1.Weltkrieg wurde 1915 diese Bahn in der Spurweite 760 mm in aller Eile errichtet, um die enormen Mengen an Nachschubmaterial an die Dolomitenfront zu schaffen. Unter Einsatz von 6000 russischen Kriegsgefangenen wurden die 31 Kilometer von Klausen nach Wolkenstein und Plan in nur 4 Monaten provisorisch errichtet, d.h. zahlreiche noch in Bau befindliche Tunnel und Brücken wurden zuerst umfahren. Alle Kunstbauten und die Trasse waren aber so realisiert worden, um eine spätere Umrüstung auf Meterspur und elektrischen Betrieb zu ermöglichen. Ab 1918 ging die Bahn mit sämtlichem Rollmaterial (11 Dampfloks und 76 Wagen) an die FS über. Zum Umbau auf die größere Spurweite (1 m) kam es leider nicht mehr. Nach 1945 wurden Busverbindungen ins Grödnertal eingerichtet, welche eine direktere Anbindung nach Bozen gewährleisten konnten. Das endgültige Aus des Bahnbetriebes kam am 28. Mai 1960. Heute sind noch fast alle Brücken und Tunnels erhalten; den Kehrviadukt am Bahnhof von Klausen kann man von der Brennerbahn aus betrachten.